Kondition für Kraftsportler

Das Ziel eines Kraftsportlers ist Kraft. Fragst du einen Kraftathleten, warum er trainiert, wird er antworten, dass er stärker werden will. Logisch!!! Ein Kraftsportler braucht nicht diese umfassende Fitness wie z.B. ein Kämpfer und er braucht nicht dieses große Arsenal an Techniken zu trainieren.

 
Aber ist eine grundlegende Kondition von Nachteil?
Ist alles was keine direkte Kraft bringt Zeitverschwendung?
Wie kann ein spezifisches Konditionstraining für einen Kraftsportler von Vorteil sein?
Das Stichwort ist Arbeitskapazität!!!
Das Steigern der Arbeitskapazität bringt einige wichtige Vorteile für den Kraftsportler:
 
  • schnellere Erholung zwischen den Sätzen
  • schnellere Erholung zwischen den Trainingseinheiten
  • bewältigen von mehr Volumen und/oder Intensität
 
Diese Fähigkeit diese Arbeit besser verarbeiten zu können, ist für jeden Sportler von Vorteil, auch für Kraftathleten. GPP-Training (General Physical Preparedness) gehört immer mehr in die Vorbereitung von Strongmen und Powerliftern. Wenn zusätzliches trainieren von Schwachstellen nötig ist, wie z.B. ein schwacher Trizeps beim Bankdrücken, muss dieses zusätzliche Training einwandfrei laufen und die Erholung muss gewährleistet sein.
Kondition ist wichtig, wenn auch zweitrangig, wenn es um Kraftsport geht. Das Ziel ist Kraft!
Das Konditionstraining soll das Krafttraining verbessern und ihm nicht im Weg stehen. Es soll nicht für einen Langlauf trainiert werden, sondern die Arbeitskapazität um die Vorteile daraus zu nutzen.
 
Was muss beachtet werden?
 
  • Das Konditionstraining muss die Form eines Kraftsportlers erhalten. Es macht keinen Sinn sich derart zu verausgaben, dass man tagelang erschöpft ist. Wenn Kraft das Hauptziel ist, ist es unsinnig Bergsprints zu machen und am nächsten Tag schwere Kniebeugen.
  • Wenn Konditionstraining betrieben wird, soll es nicht bedeuten, dass die Frequenz und die Intensität des Krafttraining leiden soll.

 

Wenn z.B. Montag hart die Beine trainiert werden, wählt man am nächsten Tag eine Methode, die nicht die Erholung der Beine behindert und mehr den Oberkörper belastet, wie z.B. Sledgehammer Swings oder Bodyweight Calisthenics.
Es muss ein Plan erstellt werden, wie die Konditionsarbeit integriert werden kann.
Das Krafttraining wird in einer Woche beispielsweise 4x betrieben.
Wie kann sinnvoll trainiert werden?
 
  • Training an “freien” Tagen
  • Den Tag aufteilen:

Morgens das hauptsächliche Krafttraining und am späten Nachmittag ein kurzes 10-15 min. Conditioning. Diese kurze Einheit verbessert die Arbeitskapazität und stößt die Regeneration an. Diese Methode muss nicht nach jedem Training angewandt werden, aber ein oder zwei mal ist eine gute Einteilung.

  • Mit Finishern arbeiten:

Ein bis zwei kurze intensive Methoden können sehr von Vorteil sein. Ein paar Sätze Swings oder einen Sandbag tragen sind sehr wirkungsvolle Methoden

 

Trainingswoche (Beispiel):

 
Tag 1: Krafttraining und Finisher
 
Tag 2: passende Konditionseinheit
 
Tag 3: morgens Kraft, später Conditioning
 
Tag 4: Pause
 
Tag 5: Krafttraining und Finisher
 
Tag 6: passende Konditionseinheit
 
Tag 7: Krafttraining
 
4 Krafteinheiten, 2 Finisher, 2 passende Conditionings und ein Mini-Workout.
Wenn die Arbeitskapazität nicht groß genug ist für diese anspruchsvolle Woche, wird erstmal ein Finisher und das Miniworkout weggelassen.
 
 
Das ist natürlich nur ein Beispiel von unendlichen Möglichkeiten. Das “zurechtschneidern” eines sinnvollen Plans, hängt von den persönlichen Umständen ab
und ist für JEDEN möglich, vorausgesetzt es bestehen keine gesundheitlichen Einschränkungen. Hier sollte man immer Rücksprache mit einem Arzt halten.